Du hast gefühlte 1000 Teile im Schrank, aber trotzdem irgendwie nichts anzuziehen? Da bist du nicht allein – ich glaube, jeder kennt dieses Gefühl! Aber es müssen nicht immer neue Klamotten hinzukommen, um dieses Problem zu lösen. Stattdessen solltest du dir bewusst Zeit nehmen, dich mal wirklich mit DEINEN Klamotten zu beschäftigen. Ich hab mich jahrelang mit vermeintlichen Styling-Regeln beschäftigt. Nur hohe Schuhe getragen, damit meine Beine länger wirken. Die Taille betont – aus demselben Grund. Heute gibt es nur noch eine Styling-Regel: Ich muss mich wohlfühlen.
Heute setze ich auf Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen, auch im Kleiderschrank. Nachhaltigkeit bedeutet weder, dass man all seine Klamotten von heute auf Morgen wegwerfen muss, noch, dass man sich nicht mehr modisch kleiden kann. Ich habe ein Paar Tipps zusammengestellt, wie man ohne Stress den Umstieg schafft:
Qualität statt Quantität
Hand aufs Herz – wie viele ähnliche oder identische Fast-Fashion Teile musstest du schon kaufen, weil sie nach einer Saison ausgewaschen und die Nähte vom Waschen verzogen oder kaputt waren? Bevor ihr ein Kleidungsstück kauft, solltet ihr es euch auf jeden Fall gut unter die Lupe nehmen: ist das Material hochwertig? Ist das Kleidungsstück gut verarbeitet? Viele der Dinge in meinem Kleiderschrank sind bereits 5-6 Jahre alt – viel länger habe ich noch nicht die gleiche Kleidergröße – und sehen immer noch gut aus. „Wer billig kauft kauft zwei mal“ ist eine bekannte Regel: Qualität hat ihren Preis.
Faire, nachhaltige Mode kaufen
Früher dachte ich, dass es relativ egal ist, was ich als Einzelperson mache und dass es kaum einen Einfluss auf die Gesamtheit hat. Inzwischen bin ich anderer Meinung: Wir Kunden haben viel mehr Macht als wir glauben, denn unsere Nachfrage bestimmt den Markt. Deswegen habe ich seit Ewigkeiten keinen Fast Fashion Laden mehr von innen gesehen und es gibt inzwischen zum Glück viele Eco & Fair Fashion Marken. Es gibt alles was das Herz begehrt mittlerweile auch in nachhaltig und ich verspreche dir, dass du eine riesige Portion positive Ausstrahlung gleich gratis dazubekommst, weil es sich einfach super gut anfühlt, den Planeten mit jedem Schritt ein klein wenig zu retten! Nachhaltige Mode ist natürlich auch nicht perfekt, denn es ist wohl kaum möglich die Umwelt durch die Neuproduktion von Kleidung gar nicht zu belasten. Insofern ist es wichtig, so wenig wie möglich zu kaufen und so oft wie möglich auf Eco Fashion zurückgreifen.
Upcycling – Auch ohne näherische Meisterleistungen
Upcycling bedeutet, dass du aus deinen alten, nicht mehr getragenen Klamotten neue Dinge machst, die du wirklich gebrauchen kannst. Viele Menschen neigen inzwischen dazu Kleidung sobald sie ihre Macken hat sofort wegzuschmeißen und zu ersetzen. Dabei kann man einiges auch relativ einfach reparieren – und wenn man es selbst nicht kann, gibt es auch Schneider und Schuster die es können!
Egal, ob du alte Shirts einfach aufpeppst, oder ob du ganz neue Dinge aus ihnen herstellst – deiner Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Ich habe kaum eine Hose in meinem Schrank die nicht mindestens 1x umgenäht wurde, entweder aufgrund von Löchern oder der Länge. Und wer jetzt mit dem Kostenargument kommt: wenn man es selbst nähen kann kostet es nichts und wenn man es zum Schneider bringt ist es immer noch billiger, als ständig alles neu zu kaufen.
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Bis vor kurzem brach mein Kleiderschrank quasi aus allen Nähten und dennoch hatte ich das Gefühl nichts zum anziehen zu haben. Ein bekanntes Phänomen wenn man viele Kleidungsstücke hat, die nicht mehr zum eigenen Stil passen oder einem nicht mehr gefallen. So hortete ich Jahre lang Kleidung die mir an mir selbst nicht mehr gefiel oder gar nicht mehr passte. Hier kannst du mehr dazu lesen. Ich kaufe mir natürlich immer noch Kleidung, achte aber auf Qualität. Neulich habe ich mir einen Pullover gekauft, ich bin gerade auf der Suche nach einer schönen Winterjacke. Mehr werde ich dieses Jahr nicht kaufen – ein riesen Unterschied zu früher;))
Sei nicht zu hart zu dir selbst, geh deinen eigenen Weg in deinem Tempo, denn jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Keiner hat gesagt, dass es sofort klappen muss – Hauptsache, du tust etwas!